Vom Wald zum Stoff. Und zurück.
Holzfasern als klimafreundliche Alternative für Textilien.
Holzfasern als klimafreundliche Alternative für Textilien.
Viele fragen sich wohl, wie genau aus einem ökologisch bewirtschafteten Wald der Rohstoff für eine klimafreundliche Faser gewonnen werden kann. Wie wird aus Holz der Zellstoff gewonnen, wie daraus die Faser gesponnen? Und wie wird am Ende daraus ein Kleidungsstück, das die Umwelt nicht belastet und wiederverwendet werden kann? Wir zeichnen den gesamten Kreislauf nach. Vom Baum bis zum Shirt. Anhand von konkreten, realen Beispielen.
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Mit rund 48 Prozent ist fast die Hälfte von Österreichs Staatsfläche von Wäldern bedeckt. Diese über vier Millionen Hektar Wälder, erfüllen viele wichtige Funktionen. In ihnen tummeln sich Milliarden von Insekten und Tieren und im Waldboden sind Tonnen von Kohlenstoff und Wasser gespeichert. Während Europas Wälder noch vor ein paar hundert Jahren großteils aus Buchen bestanden, ist die dominierende Baumart in Österreich heute die Fichte. Ihre Pflanzung wurde und wird forciert, da sie schneller wächst als andere Baumarten und weil junge Fichten durch ihre spitzen Nadeln auch nicht so gerne von Rehen und Hirschen gefressen werden. So sind über 46 Prozent der Bäume in unseren heimischen Wäldern heute Fichten und nur noch rund zehn Prozent Buchen.
Heute gibt es bereits viele alternative Rohstoffe zur Herstellung von Textilien, die eine umwelt- und klimafreundliche Alternative zu Plastikfasern und auch zur Baumwolle darstellen. Wollen Sie erfahren, was es mit dem natürlich nachwachsenden Rohstoff Zellulose auf sich hat?
Holz besteht zu bis zu 50 Prozent aus Zellulose, ein Zellstoff der sich ideal dafür eignet um strapazier- und saugfähige und leichte Fasern für Textilien zu gewinnen. Die bekanntesten Stoffarten aus Holz sind Viskose, Tencel, Modal und Lyocell. Wir haben uns in der Praxis angesehen, wie das Verfahren zur Herstellung der Fasern funktioniert.
Die weltweite Produktion von Textilien steigt dank der "Fast Fashion" stetig an und Plastikfasern stecken schon jetzt in über 60 Prozent der Kleidungsstücke. Für ihre Erzeugung wird massenhaft Erdöl verbraucht, Wasser vergiftet, Böden verpestet und enorme Mengen an Kohlenstoff emittiert. Auch ein Drittel des Eintrags von Mikroplastik in die Weltmeere ist auf Plastik in Textilien zurückzuführen. Die Textilindustrie muss sich dringend ändern.
Ganze 92 Millionen Tonnen an Altkleidung fallen jedes Jahr global an. Ein erheblicher Teil dieser Kleidung wird niemals getragen oder schafft es überhaupt in den Handel. Wir drohen an der schieren Menge der Textilabfälle zu ersticken und doch wird weltweit nicht einmal ein Prozent des Textilmülls recycelt.
Was genau passiert mit der vielen "Alt"-Kleidung in Österreich? Wie kann Textilabfall noch weiter genutzt oder recycelt werden? Und warum werden global nur ein Prozent und auch bei uns nur rund sieben Prozent der Altkleider recycelt? Wir haben die Antworten.
Die Studierenden der Modeschule Hallein, genauer gesagt des Kollegs für Modedesign ebenda, haben extra für das "Waldstoff"-Projekt eigene Konzepte für multifunktionale Blusen aus Holzfasern entwickelt und diese dann auch gefertigt. Ziel war es, ein Kleidungungsstück mit verschiedenen Funktionen zu konzipieren, damit Konsumierende anstelle von zwei Kleidungstücken nur eines kaufen. In dieser Multifunktionalität liegt neben dem Einsatz der zertifizierten biobasierten TENCEL-Fasern aus Holz, die umweltschonend produziert, biologisch abbaubar und kompostierbar sind, ein zusätzlicher Ansatz, mit Ressourcen schonend umzugehen.
Das Projekt "Waldstoff" wird aus Mitteln der gemeinnützigen Bundesstiftung COMÚN und des Waldfonds der Republik Österreich finanziert. Für die organisatorische Umsetzung ist die stiftungseigene Common Affairs GmbH verantwortlich.
Das Projekt läuft von 1.1.2023 bis 30.6. 2024. Wir freuen uns in diesem Zeitraum über Kontaktaufnahme und Mitwirkung . Das Team ist jederzeit unter info@comun.at erreichbar.
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